Von 06.12.2021
// Aktualisiert:Wer zum ersten Mal ein Elektroauto fährt, egal ob gekauft oder gemietet, steht vor vielen Herausforderungen. Spätestens bei der ersten längeren Fahrt mit dem E-Auto fragt man sich: Wie funktioniert das Laden an einer öffentlichen Ladesäule? Und wie unterscheidet es sich vom Laden an der privaten Haushaltssteckdose oder Wallbox? Wie kann ich an der Ladesäule bezahlen? Im folgenden Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du dein E-Auto laden kannst.
Das Wichtigste auf einen Blick
Das Laden an der öffentlichen Ladesäule ist recht einfach und besonders für die Personen interessant, die keinen Zugang zu privaten Wallboxen haben, um ihr E-Auto dort zu laden. Das trifft nicht nur auf Menschen zu, die ein E-Auto mieten, sondern auch auf solche, die beispielsweise in einem Mietshaus wohnen und dort keinen eigenen Parkplatz mit Wallbox haben. Gerade in Großstädten stellen die privaten Lademöglichkeiten eher eine Seltenheit dar und somit hat man meist keine andere Wahl als die öffentlichen Lademöglichkeiten der Stadt zu nutzen. Dabei funktioniert das Laden an der Ladesäule ähnlich wie das Tanken eines Verbrenners. Nur dass das Laden länger dauert als das klassische auftanken. Hier ist eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Ladevorgang:
Alle Grundlagen zum Thema Laden (Steckertypen, Lademöglichkeiten etc.) findest du in unserem Ratgeber-Artikel zum Thema "Elektroauto laden".
Für das Bezahlen an der Ladesäule hast du verschiedene Möglichkeiten. Die gängigsten beiden Varianten sind einmal das Zahlen mit einer Ladekarte oder mit einer Smartphone-App. Das Zahlen mit Kreditkarte oder Girokarte ist in Deutschland derzeit noch nicht möglich, es ist aber vorgesehen, dass sich das in naher Zukunft ändert.
Die Ladekarten werden einfach vor die Ladesäule an ein dafür vorgesehenes Kontaktfeld gehalten. Normalerweise ist eine Registrierung beim Anbieter im Vorhinein notwendig, um die Ladekarte nutzen zu können. Wenn du per Ladekarte bezahlst, wird dir üblicherweise eine Rechnung mit den Kosten für die Ladevorgänge am Ende des Monats zugesandt.
Das Laden an der Ladesäule wird allzu oft durch ein Tarifwirrwarr erschwert. Je nach App oder Ladekarte zahlst du an der gleichen Station unterschiedlich viel. Deshalb lohnt es sich unbedingt, vorher Tarife zu vergleichen! Manche Anbieter verlangen eine monatliche Grundgebühr, andere verrechnen ausschließlich pro kWh bzw. Minute. Zu den bekanntesten Anbietern in Europa zählen zum Beispiel: Ionity, Tesla Super Charger oder EnBW.
Falls du per Smartphone-App zahlen möchtest, musst du einfach die App mit dem QR-Code, der sich an der Ladesäule befindet, aktivieren. Auch hier ist meist eine Registrierung beim Anbieter im Vorhinein notwendig. Wenn du mit der Smartphone-App bezahlst, wird das Geld, anders als bei der Ladekarte, in der Regel direkt vom Konto abgebucht. Bisher gibt es nur eine App auf dem Markt, mit der du direkt an der Ladesäule bezahlen kannst: die EnBW Mobility+ App. Der Vorteil hierbei ist, sie ist ein absoluter Alleskönner ist und dir zusätzlich zum komfortablen Bezahlservice ein weiteres Feature bietet: Dir werden alle Ladestationen in deiner Nähe einfach auf einer Karte angezeigt. Die App ist sowohl für Android-Nutzer als auch für Apple-Nutzer kostenlos im App Store erhältlich.
Die EnBW mobility+ App stellen wir dir in unserem Artikel über Apps für E-Auto-Fahrer ausführlich vor.
Das Bezahlen mit Kreditkarte bzw. Girokarte ist in den meisten Ladesäulen noch nicht möglich. Allerdings wurde im in Deutschland Juli 2021 eine Verordnung erlassen, die regelt, dass das Bezahlen mit gängigen Debit- und Kreditkarten möglich sein muss. Das wird auch Zeit, denn gerade für Menschen, die nur gelegentlich ein Elektroauto fahren (indem sie es beispielsweise mieten) stellt das öffentliche Laden bislang eine Hürde da.
Eine weitere Alternative zur Smartphone-App und Ladekarten sind Ladeflatrates. In einem weiteren Ratgeberartikel liefern wir die eine ausführliche Übersicht zu den Ladeflatrates.
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Das Laden an der Wallbox ist besonders für Personen interessant, die ein eigenes Haus besitzen oder die Möglichkeit haben, an ihrem Wohnkomplex eine Wallbox zu installieren. Der Unterschied zu der Haushaltssteckdose ist hier, dass die Wallbox deutlich leistungsstärker ist. Deswegen kann ein Ladevorgang an der Wallbox auch schon mal nur 2 Stunden dauern. Aufgrund der technischen Voraussetzungen muss eine Wallbox immer von einem fachkundigen Elektriker installiert werden, was natürlich extra Geld kostet. Der Vorteil ist aber, dass Wallboxen staatlich gefördert werden und du so finanziell bezuschusst wirst.
Welche Fördermöglichkeiten es für Elektroautos und dazugehöriger Ausstattung gibt, findest du in unserem Ratgeberartikel Elektroauto-Förderung in Deutschland und Elektroauto-Förderung in Österreich.
Haushaltssteckdosen hat jeder zu Hause und somit scheint es für die meisten Leute die einfachste Variante zu sein, ihr E-Auto mittels dem klassischen Schuko-Stecker zu laden. Das Problem hierbei: eine Haushaltssteckdose hat in der Regel nur 240 Volt und somit kann ein Ladevorgang schnell mal bis zu 24 Stunden dauern. Es ist also nicht gerade eine sehr effiziente Ladevariante. Hinzu kommt, dass die regulären Leitungen im Haus normalerweise nicht darauf ausgelegt sind, ein Elektroauto zu laden. Somit können die Leitungen überheizen, was im schlimmsten Fall zum Brand führen kann. Man sollte es also auf keinen Fall zur Regel werden lassen, dass man sein E-Auto an der Haushaltssteckdose lädt. Besser man greift auf öffentliche Ladestationen oder die private Wallbox zurück.
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